Seeminen

Seeminen sind Sprengladungen, die im Wasser gegen Schiffe und U-Boote eingesetzt werden. Dabei wird der Sprengkörper im Wasser ausgesetzt und verbleibt dort, bis sich ein Schiff entsprechend nähert. Es wird zwischen Treibminen, Ankertauminen und Grundminen unterschieden. Die Zündung selbst kann durch Kontakt (vornehmlich Treib- und Ankertauminen) oder durch hydrostatische (Wasserverdrängung), magnetische sowie akustische Impulse erfolgen (Grundminen). Mit fortschreitender Entwicklung der Technik können Minen auf bestimmte Schraubengeräusche oder Magnetfeldsignaturen reagieren oder auch eine vorbestimmte Zahl an Schiffen passieren lassen, ehe sie detonieren.

Treibminen werden in Wasser geworfen und (wie der Name sagt) treiben entsprechend der Strömung. Da nicht vorhersehbar ist, wohin diese schlussendlich driften, müssen sie laut Konvention nach einer Stunde unscharf sein.

Ankertauminen werden auf einem Schlitten ausgebracht, wobei dieser zum Meeresboden sinkt und die Mine somit in Position hält. Der Minenkörper steigt an einem Stahlseil oder einer Kette auf und schwimmt etwa 3 - 6 Meter unter der Wasseroberfläche.

Grundminen werden bei geringer Wassertiefe eingesetzt. Sie sinken zum Meeresboden und werden, wie oben erwähnt, durch bestimmte Impulse gezündet.

Kontaktminen haben vornehmlich die Aufgabe, den Schiffskörper direkt zu beschädigen, so dass das Schiff Leck schlägt. Die Grundminen hingegen sollen durch die bei der Explosion auftretende Blasenbildung den Auftrieb des Schiffes stören, so dass der Rumpf bricht oder zumindest eine derart heftige Erschütterung entsteht, dass Maschinen und Anlagen an Bord zerstört werden.

Ausbringen von Seeminen

Zunächst sei erwähnt, dass nahezu jedes Schiff mit einem glatten Oberdeck zum Legen von Minen geeignet ist. Es werden einfach Winkel als Führungsschienen aufgeschweißt, die Minen mit ihren Schlitten darauf verzurrt und im Einsatzgebiet über Bord geworfen. Während Kriegsschiffe solche Vorrichtungen oft schon als Standard haben, können zivile Schiffe recht schnell als Hilfsminenleger umgerüstet werden. Idealerweise stellen Sie sich bitte eine Autofähre vor, nur eben bestückt mit Minen. Im Einsatzgebiet „Klappe auf und raus damit“. Allerdings wurden auch Flugzeuge eingesetzt, die dann die Minen an Fallschirmen abgeworfen haben – eine sehr ungenaue Methode, da nicht selten das gewünschte Seegebiet verfehlt wurde.

Vielleicht haben Sie in Filmen schon gesehen, wie mit Stoppuhr gemessen die Minen ausgebracht wurden. Natürlich soll die Sperre sehr engmaschig sein, dennoch ist ein Mindestabstand notwendig, damit nicht bei einer Zündung auch die benachbarten Minen explodieren. Nicht selten wurden Schiffe durch die eigenen (selbst ausgebrachten) Minen versenkt, daher werden Druckschalter eingebaut, so dass diese erst im Wasser oder in einer bestimmten Wassertiefe aktiv werden. Während Grundminen (Fernzünd-) auf den Meeresboden sinken und dort verbleiben, müssen Ankertauminen (Kontakt-) in der vorgesehenen Wassertiefe positioniert werden.

Dazu gibt es zwei Hauptvarianten. Zum einen wird an Hand der Wassertiefe (Echolot, Eintragung in der Seekarte) und der vorgesehenen Tiefe in der die Mine schwimmen soll, die entsprechende Länge des Ankertaus abgemessen. Dieses wird sorgsam in Duchten aufgeschossen (in Schlingen gelegt) und in ein Fach im Minenwagen gelegt. Nachdem die Miene über Bord geworfen ist (1), taucht der Minenkörper zunächst auf, während der Wagen sofort voll Wasser läuft und sinkt (2). Sobald das abgemessene Ankertau abgewickelt ist, wird der Minenkörper mitgezogen, bis der Wagen den Meeresgrund berührt (3). Je nach Struktur des Meeresgrundes kann die Mine zu hoch (4), was zu einer vorzeitigen Entdeckung führen kann, oder auch zu tief (5) im Wasser „stehen“, wodurch Schiffe ungehindert darüber wegfahren.

Daher hat sich in den  meisten Konstruktionen folgende Methode durchgesetzt. Beim Vorbereiten der Mine wird ein sogenanntes Voreilgewicht auf die Wassertiefe eingestellt, in der die Mine später schwimmen soll. Nachdem die Mine auf dem Minenwagen ins Wasser gebracht wurde, schwimmt diese auf (1). Das Voreilgewicht sinkt zum Meeresgrund (2). Sobald es die voreingestellte Tiefe erreicht wird der Wagen geflutet und sinkt ebenfalls. Der Minenkörper schwimmt weiter an der Wasseroberfläche, während das Ankertau abgewickelt wird (3). Sobald das Voreilgewicht den Grund erreicht, blockiert das Ankertau und die Mine wird mit unter Wasser gezogen (4). Der Wagen erreicht nun ebenfalls den Meeresgrund und verankert die Mine, die jetzt die voreingestellte Wassertiefe erreicht hat (5).